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Blogbeitrag

Altersarmut

Eine unterschätzte Herausforderung unserer Gesellschaft

Die Vorstellung, nach einem langen Arbeitsleben im Ruhestand nicht genug Geld zum Leben zu haben, ist beunruhigend. Doch für viele Menschen ist Altersarmut keine vage Zukunftsangst, sondern eine reale Bedrohung. In Deutschland sind bereits heute Millionen Rentner auf Grundsicherung angewiesen, weil ihre Rente nicht ausreicht. Doch wie entsteht Altersarmut, wen trifft sie besonders hart und was kann dagegen getan werden?

Die Ursachen von Altersarmut

Altersarmut ist selten ein plötzlich auftretendes Problem – sie entwickelt sich oft über Jahrzehnte hinweg. Hier sind einige der Hauptgründe:

1️⃣ Geringe Einkommen und prekäre Beschäftigung
Wer ein Leben lang wenig verdient hat, zahlt auch weniger in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Niedriglöhne, Minijobs oder befristete Arbeitsverhältnisse führen dazu, dass nur geringe Rentenansprüche entstehen.

2️⃣ Lücken in der Erwerbsbiografie
Längere Phasen der Arbeitslosigkeit, Elternzeiten oder Pflege von Angehörigen können dazu führen, dass weniger Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt werden. Besonders betroffen sind Frauen, die oft wegen Familienpflichten in Teilzeit arbeiten.

3️⃣ Selbstständigkeit ohne ausreichende Vorsorge
Viele Selbstständige sind nicht in die gesetzliche Rentenversicherung eingebunden und müssen privat vorsorgen. Doch gerade bei kleineren Unternehmen oder Solo-Selbstständigen reicht das Einkommen oft nicht aus, um hohe Sparbeträge für die Altersvorsorge zur Seite zu legen.

4️⃣ Steigende Lebenshaltungskosten und Inflation
Selbst wer eine vermeintlich auskömmliche Rente hat, kann von steigenden Mieten, Energiekosten und der allgemeinen Inflation eingeholt werden. Das führt dazu, dass immer mehr Rentner an der Armutsgrenze leben.

5️⃣ Mangelnde finanzielle Bildung
Viele Menschen setzen sich erst sehr spät mit dem Thema Altersvorsorge auseinander. Fehlendes Wissen über Spar- und Anlagestrategien oder staatliche Förderungen kann dazu führen, dass zu wenig vorgesorgt wird.

Wer ist betroffen?

👩 Frauen

Aufgrund von Teilzeitjobs, Erziehungszeiten und oft niedrigeren Gehältern haben Frauen häufig geringere Rentenansprüche als Männer.

💸⬇️ Geringverdiener

Wer im Arbeitsleben wenig verdient hat, bekommt oft nur eine Mini-Rente, die nicht zum Leben reicht.

🚫💼 Langzeitarbeitslose

Lange oder längere Phasen ohne Beitragszahlungen in die Rentenkasse senken die Rente drastisch. 

🧑‍💻 Selbstständige ohne Pflichtversicherung

Wer sich nicht um eine private Altersvorsorge gekümmert hat, steht im Alter oft mit geringen finanziellen Mitteln da.

🧕 Menschen mit Migrationshintergrund

Sprachbarrieren oder später Eintritt in den Arbeitsmarkt führen dazu, dass viele Migranten geringere Rentenansprüche haben.

Mögliche Lösungen: Was kann gegen Altersarmut getan werden?

Frühzeitige Altersvorsorge fördern
Wer früh beginnt, kann durch den Zinseszinseffekt deutlich mehr Kapital aufbauen. Staatliche Förderungen wie die Riester-Rente oder betriebliche Altersvorsorge sollten genutzt werden.

Mehr Aufklärung und finanzielle Bildung
Schulen und Unternehmen könnten verstärkt Finanzwissen vermitteln, damit Menschen besser verstehen, welche Optionen sie haben und wie sie frühzeitig vorsorgen können.

Bessere Bedingungen für Frauen und Familien
Eine gerechtere Verteilung von Erziehungs- und Pflegezeiten sowie bessere Rentenanrechnung für Teilzeitbeschäftigte würden dazu beitragen, Altersarmut bei Frauen zu reduzieren. 

Flexiblere Renteneintritte und Anreize für längeres Arbeiten
Menschen sollten mehr Möglichkeiten haben, flexibler in den Ruhestand zu gehen und durch längeres Arbeiten ihre Rente aufzustocken.

 

Fazit: Handeln statt warten! 

Altersarmut ist ein drängendes Problem, das nicht nur die Betroffenen, sondern die gesamte Gesellschaft betrifft. Wer sich frühzeitig mit seiner Altersvorsorge beschäftigt und aktiv plant, kann das Risiko deutlich reduzieren. Gleichzeitig ist die Politik gefragt, um faire und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Denn jeder Mensch sollte die Chance haben, im Alter finanziell abgesichert zu sein.