Einlagenzins
Was bedeutet er für Spar- und Kreditzinsen
Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet in der Regel alle sechs Wochen – also etwa alle 1,5 Monate über die Leitzinsen, die verwendet werden, um die Geldpolitik im Euroraum zu steuern. Einer dieser drei Leitzinse ist der Einlagenzins. Doch was genau bedeutet eigentlich Einlagenzins und wie beeinflusst er Ihre Sparzinsen und Kredite?
Der Einlagenzins ist der Zinssatz, den Banken bekommen, wenn sie Geld bei der Zentralbank (z. B. der Europäischen Zentralbank – EZB) „parken“.
Einfach erklärt:
Stellen Sie sich vor, eine Bank hat mehr Geld, als sie gerade braucht. Statt es einfach liegen zu lassen, kann sie es bei der Zentralbank einzahlen und dafür Zinsen bekommen – das ist der Einlagenzins.
Was bedeutet das für die Kunden?
Der Einlagenzins hat indirekte Auswirkungen auf den Kunden, weil er beeinflusst, wie Banken mit Geld umgehen. Hier sind die wichtigsten Effekte:
1️⃣ Sparzinsen
- Wenn der Einlagenzins hoch ist, bekommen Banken selbst gute Zinsen für ihr Geld – sie könnten also auch Ihnen als Kunde höhere Zinsen auf Ihr Sparguthaben bieten.
- Ist der Einlagenzins niedrig oder negativ, lohnt sich das Sparen für Banken weniger, also gibt es oft auch weniger oder gar keine Zinsen auf Sparbücher & Tagesgeldkonten.
2️⃣ Kredite & Darlehen
- Hoher Einlagenzins → Banken vergeben weniger Kredite, und die Zinsen für Darlehen steigen. Das macht z. B. Immobilienkredite oder Autokredite teurer.
- Niedriger Einlagenzins → Banken verleihen mehr Geld, was oft zu niedrigeren Kreditzinsen für Sie führt.
3️⃣ Allgemeine Wirtschaft & Inflation
- Wenn Banken weniger Kredite vergeben, kann das das Wirtschaftswachstum bremsen.
- Werden viele Kredite vergeben, kann das die Wirtschaft ankurbeln – aber auch die Inflation ansteigen lassen, wodurch Ihr Geld an Wert verliert.
Fazit:
Der Einlagenzins beeinflusst, ob Sie Sparzinsen bekommen oder günstige Kredite aufnehmen können. In einer Niedrigzinsphase profitieren Kreditnehmer, während Sparer oft das Nachsehen haben.