E-Mobilität und Speicherung

Solarcarport und Elektroauto - das perfektes Duo

Strom vom Dach für die Batterie im Elektroauto nutzen? Das ist heute kein Problem mehr. Der von der Bundesregierung geplante Ausbau der Elektromobilität geht zwar bisher nicht im gewünschten Tempo voran, doch einige vielversprechende und mehr oder weniger bezahlbare Elektromobile gibt es bereits. Doch richtig umweltfreundlich sind Elektromobile nur, wenn der Strom, mit dem sie betrieben werden, aus regenerativen Energiequellen stammt. Das lässt sich leicht mit einem Solarcarport verwirklichen.

Mit dem Strom vom Solardach fahren

Die Solarbranche hat die Elektromobilität als Zukunftsmarkt entdeckt. Verschiedene Hersteller bieten Carports mit Solardach samt intelligenter Steuerungstechnik und Ladestation an. Die Dachfläche dieser Carports reicht aus, um eine Anlage mit einer Kapazität von zwei bis drei Kilowattstunden zu montieren. Nutzt man den produzierten Strom ausschließlich zum Aufladen des Elektrokleinwagens mit einem Verbrauch von 20 Kilowattstunden pro 100 Kilometer, ergäbe das eine Reichweite von rund 10.000 bis 15.000 Kilometern pro Jahr. Dazu müsste der Wagen allerdings tagsüber durchgehend geladen und nur nachts gefahren werden – unrealistisch.

Elektroauto als Reservespeicher fürs Haus

Doch zumindest einen Teil des Stroms für das E-Auto lässt sich mit dem Solarcarport gewinnen. Der Überschuss kann dann ins Netz eingespeist oder im Haushalt verbraucht werden. Umgekehrt kann ein Elektroauto, das unter dem Solarcarport steht, aber auch als Pufferspeicher dienen: Wenn abends keine Sonne mehr scheint, kann der tagsüber gespeicherte Solarstrom aus dem Auto-Akku für die Geräte im Haus verwendet werden. Dabei sollte man aber darauf achten, dass nicht zu viel Strom aus Speichern entnommen wird, wenn man sein Elektromobil am folgenden Morgen benötigt. Dieses Problem dürften aber vor allem die Eigner von Elektro-Kleinwagen mit geringer Batteriekapazität haben. Größere E-Autos wie etwa der Tesla Model S mit seiner Akku-Kapazität von rund 40 KwH im kleinsten Modell können viel mehr speichern, als ein durchschnittlicher Haushalt an einem Abend verbraucht.

Solaranlagen immer günstiger

Lösungen wie Solarcarports für Elektroautos sind auch deshalb in den Fokus gerückt, weil die Preise für Solaranlage in den vergangenen Jahren dramatisch gesunken sind. Etwa im selben Tempo wurde auch die Einspeisevergütung gekürzt: Seit Frühjahr 2012 liegt sie für neu in Betrieb genommene Photovoltaikanlagen bei deutlich unter 20 Cent, während gekaufter Strom in der Regel mehr als 20 Cent pro Kilowattstunde kostet. Das bedeutet, dass der Eigenverbrauch für den Anlageneigner inzwischen interessanter ist, als den Strom zum Einspeisetarif zu verkaufen.