Photovoltaik lohnt sich

Der Main-Tauber-Kreis gehört zu den sonnenreichen Regionen Deutschlands. Die hohe Sonneneinstrahlung gibt jedem Bürger in der Region die Möglichkeit, diese Energie zu nutzen und sich unabhängig von steigenden Strom- und Heizkosten zu machen.

Photovoltaik ist die ideale Investitionsmöglichkeit für Neueinsteiger im Bereich Erneuerbare Energien. Sie ist leicht umzusetzen, wirtschaftlich interessant und für jederman tragbar.

Photovoltaik ...

  • macht langfristig unabhängig
  • produziert Energie genau dort, wo sie gebraucht wird
  • ist umweltfreundlich und nachhaltig

Solarstrom selbst produzieren und nutzen

Seit dem 01.01.2009 ist es möglich, den produzierten Strom vom eigenen Dach selbst zu verbrauchen. Für Sie als Hausbesitzer rechnet sich das. Denn die mittels Photovoltaik erzeugte Energie ist viel preiswerter als der vom Energieunternehmen gekaufte Strom. Und auch die Preise für die Photovoltaikanlagen sind in den vergangenen Jahren drastisch gesunken.

Eine einhundertprozentige Selbstversorgung mit Solarstrom ist jedoch kaum möglich. An Tagen mit sonnenreichen Stunden wird oft mehr Strom erzeugt als nötig, andersherum scheint die Sonne nicht immer dann, wenn man Strom benötigt.

Selbst erzeugter Strom der nicht direkt verwendet wird, kann in das öffentliche Stromnetz eingespeist und gemäß dem Erneuerbare Energien Gesetz vergütet werden. Diese Vergütung beläuft sich für neu errichtete Anlagen aktuell auf knapp zwölf Cent pro Kilowattstunde. Stark vereinfacht gesagt: Kostet den Hausbesitzer eine selbst produzierte Kilowattstunde Solarstrom zehn Cent und bekommt er dafür zwölf Cent, verbleibt ihm ein Gewinn von zwei Cent. Mit dieser Variante senken Sie Ihre Stromkosten um rund 30 %.

Viel interessanter ist aber der Eigenverbrauch. Angenommen, der Strom vom Versorger kostet 28 Cent pro Kilowattstunde, der selbst produzierte nur zehn Cent, so verbleibt ein Überschuss von 18 Cent, wenn der Strom nicht vom Versorger gekauft werden muss.

Beispielrechnung für eine 4 kWp Photovoltaikanlage mit Eigennutzung

Ausgangssituation:

  • 4-Personen-Haushalt
  • Jährlicher Stromverbrauch 4.500 kWh
  • Aktueller Strompreis 28 Cent
  • Dies entspricht jährlichen Stromkosten in Höhe von 1.260,00 Euro

Bau einer Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 4 kWp im März 2019.

  • Investitionskosten ca. 5.200,00 Euro
  • Stromproduktion ca. 3.600 kWh im Jahr
  • ca. ein Drittel des Stromverbrauchs kann durch die Produktion der Photovoltaikanlage gedeckt werden, dies enspricht 1.500 kWh
  • Stromkosten Strombezug 3.000 kWh 840,00 Euro
jährliche Einsparung 420,00 Euro
Stromverkauf (nicht selbst benötigte 2100 kWh x 11,23 Cent*) 235,83 Euro
Gesamtvorteil pro Jahr 655,83 Euro p.a.

*Stand 03.2019

Wie viel der selbst produzierte Solarstrom kostet

Wie teuer der selbst produzierte Solarstrom ist, hängt von einer Reihe von Faktoren ab:

  • Anschaffungskosten der Solaranlage pro Kilowatt Nennleistung
  • Sonneneinstrahlung am Standort
  • laufenden Unterhaltskosten
  • steuerlichen Aspekte
  • Finanzierungskosten

Im Allgemeinen kann ein Hausbesitzer einer typischen neuen Hausdachanlage bis zehn Kilowatt Nennleistung mit Kosten von weniger als zehn Cent je produzierter Kilowattstunde rechnen. Im Allgemeinen wird bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung davon ausgegangen, dass eine Photovoltaikanlage eine Nutzungsdauer von 20 Jahren hat, zumal es für ins Netz eingespeisten Solarstrom ebenfalls 20 Jahre lang eine Einspeisevergütung gibt. Demzufolge ist die größte Kostenposition die fünfprozentige Abschreibung auf die Anlage. Hat eine Anlage 10.000 Euro gekostet, sind das demzufolge jährlich 500 Euro. Daneben fallen weitere Kosten, meist im unteren dreistelligen Bereich, für Wartung, Reinigung der Paneele und Versicherung an.

Photovoltaikanlagen sind langfristige Investition

Photovoltaikanlagen amortisieren sich oft schon nach zehn bis 15 Jahren, insbesondere wenn der Eigenverbrauch von Solarstrom optimiert wird. Nach Ablauf von 20 Jahren gibt es zwar keine Einspeisevergütung mehr, doch auch danach sind Photovoltaikanlagen meist noch nicht altersschwach: Viele Hersteller von Modulen geben eine Leistungsgarantie von 80 Prozent oder mehr der ursprünglichen Nennleistung für 25 Jahre. Im Zusammenspiel mit einem Energiespeicher kann Photovoltaik die Stromkosten für Jahrzehnte also deutlich senken.

Eigenverbrauchsquote erhöhen

Weil der Eigenverbrauch von Solarstrom finanzielle Vorteile verspricht, sollte dieser möglichst hoch sein. Um die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

1. Stromspeicher: Die tagsüber produzierte Energie kann mit Hilfe eines Stromspeichers auch nachts verbraucht werden. So senken Sie Ihre Stromkosten um bis zu 70%. Die Preise für solche Speicher sinken langsam, es kommen immer mehr Speicher auf den Markt, bei denen eine Wirtschaftlichkeit darstellbar ist.

2. Tagstrom nutzen: Geräte mit hohem Stromverbrauch nur dann zu verwenden, wenn die Sonne scheint. Waschmaschine oder Wäschetrockner sollten demzufolge nur tagsüber, nicht nach Sonnenuntergang betrieben werden. Denn dann würde der teure Strom vom Versorger benötigt werden.

TIPP: Für moderne Photovoltaik-Anlagen gibt es Apps, über die man zeitaktuell abrufen kann, wie viel Strom die Anlage gerade produziert.

3. Zeitschaltuhr montieren: Wer tagsüber nicht zuhause ist, kann einen Stecker mit Zeitschaltuhr montieren. Die Waschmaschine startet dann zum Beispiel um 11 Uhr – das ist eine Zeit, in der die Anlage bei gutem Wetter viel Strom produziert.

4. Verbrauch managen: Intelligente Gerätemanager erkennen automatisch, wann die Anlage viel Strom produziert und starten dann automatisiert Großverbraucher wie Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler.